Neumann (1854)

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Seit dem Jahre 1826 ist nun Reissiger in Dresden tätig. Er hat sich dort eine eben so angenehme wie umfassende Stellung geschaffen, und genießt eben so sehr die speziellste Anerkennung sei-ner ausgezeichneten Tätigkeit in näheren wie entfernteren Kreisen. Von seine größeren Arbeiten ist zunächst das Melodrama „Yelva“ zu nennen, welches sich überall lebhaftesten Beifalls erfreute, dann folgten 1829 die Opern „Libella, 1831 „Die Felsenmühle von Etalières“, 1835 „Turandot“, 1841 „Adele de Foix“, 1846 „Der Schiffbruch der Medusa“. Sie wurden alle mit mehr oder mider bedeutendem Beifall vielfach auf deutschen Bühnen zur Aufführung gebracht; viele ihrer Nummern werden dem Publikum häufig in Konzerten vorgeführt, und im Allgemeinen hat Reissiger durch seine Opern sich eine gar nicht unbedeutende Stellung unter den Opernkomponisten der neueren Zeit verschafft.

Den größten Teil seiner Tätigkeit hat Reissiger jedoch auf die Liedkomposition verwendet, und auf diesem Felde der Musik hat er das Ausgezeichnetste geleistet. Eine geraume Zeit haben Reissigers Lieder-Kompositionen das Gebiet in Deutschland fast allein beherrscht; eine große Zahl seiner Lieder ist in höchtem Grade populär geworden, und sind dieselben so völlig Eigentum des Volkes, daß ihre Melodien nie wieder verloren gehen können. Wir erinnern hier nur an „Vater Noah“ und an den „Zigeunerknaben im Norden“, zwei Lieder, die Jung und Alt in- und auswendig wissen.

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07. 12. 2013 von Christian